Han Dong
SEHNSUCHT IM WIND
meine eltern waren nie hier,
sie sind nie so weit gekommen.
herrlich und einsam ist diese brise,
doch auch dieser wind rührt nicht an ungreifbare gestalten.
sie sind gestorben, nicht in meiner heimat,
aber die heimat mag ihnen nah sein,
von mir hier sind sie sehr, sehr weit weg.
die leeren plätze sind in den sternen.
heut auf dem balkon an der mündung der loire
zeig ich mit den zehen am meer in die nacht.
sehnsucht im wind weht durch mich durch,
nach ihrem tod war die welt auch so fremd.
Übersetzt von MW im Juli 2014
标签: death, Han Dong, home country, night, parents, poetry, stars, wind
七月 18, 2014 @ 2:50 上午 |
das ist be-rührend traurig-schön.
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七月 19, 2014 @ 5:31 下午 |
Danke! Han Dong schreibt seit 1982 anti-intellektuelle Gedichte in Alltagssprache. Dieser Text hier ist eine Ausnahme in seinem Werk. “Ungreifbar” in der vierten Zeile ist recht nahe am Original. “Gestaltlose Koerper” waere noch naeher. “Doch auch dieser Wind kann sie nicht beruehren” so waere es freier.
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九月 24, 2014 @ 4:15 下午 |
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