2011-07

Tagebuch, Juli 2011

Sorry, didn’t write a lot these days. We have been staying in China four weeks now, and we’re going back to Austria soon.

Yang Jinsong with friends at his studio in BeijingRight. And now we’re back in Vienna, Maia and I. Kids are ok. Adults adapt much more slowly, as usual. 在北京有朋友写标题:…走死呼看擾它蓋特昂嘖蠢,普利斯維特佛按納嘖蠢 … 是地铁5号线的蹩脚英语广播“those can not get on the train, please wait for another train”. 写完以后温州动车就撞车了。更有时政讽刺意味。

Ich wollte Euch schon lange mehr schreiben. Wir sind ja auch schon lange hier, mehr als zwei Wochen. Heute ist es wenigstens ein bisschen kühler. Es hat wieder gründlich geregnet, in der Nacht. Gewitter. Die Pflanzen auf der Terrasse klettern und blühen.


Nichts hat sich verändert im Hof, im Stiegenhaus, in den Gassen. Fast nichts. Die Südmeile, unser Hof, unser ehemaliger Hof, soll geteert werden. Aber da müssen sie wohl warten, bis es trocken wird.

Jetzt regnet es schon wieder. Jeden zweiten Tag in diesem Juli, sonst wäre es noch viel weniger auszuhalten. Doudou ist gerade gekommen, ihr Vater hat vorher angerufen. Aber sie sind auch schon wieder weg. Unten lassen sie die Kinder gerne länger miteinander spielen, bei uns oben fremdeln sie, die wenigsten kommen hinauf.

Ganz viele Leute erkennen Maia wieder, wenn sie durch den Hof geht. Es ist ein gemütlicher Hof, auch wenn alles zerbröckelt, die Ziegel, der Boden. Die Tafel vor der Stiege der Blockwärterinnen proklamiert die Verpflichtung zu Folgsamkeit bei der gründlichen Renovierung.


Beili, die Nordmeile, wo Maia in den Kindergarten ging, hat schon Asphalt, dafür ist jetzt der Fahrradmechaniker weg. Der war sehr praktisch und verläßlich, allzeit bereit.

Mittagessen waren wir mit Wang Kaijie, seine Mutter hat uns eingeladen, er ist auch mit Maia und Leo in den Kindergarten gegangen, wir waren auch mit ihnen auf der Großen Mauer und in einem großen Schwimmbad im Norden, zusammen mit Zhuang Zhuang und seiner Familie. Und so bin ich wieder müde und fühl mich schwer.

Utes Geburtstag

Am Sonntag war George O’Connell da, mit seiner Freundin. Amerikanischer Dichter und Übersetzer, mit Josef seit Qiqihaer befreundet. Josef war Zivildiener in Qiqihaer, dort gibt es ein österreichisches Kinderdorf. Die jungen Männer unterrichten Deutsch und Englisch, hauptsächlich Englisch, auch an der kleinen Uni in der zweitgrößten Stadt der nördlichsten Provinz.

Maia mit Wauwaus

Heute ist Mittwoch. Katharina und Olivier sind gestern weggefahren, hoffentlich sind sie gut weggekommen am Flughafen. Es hat wieder geschüttet und gewittert. Zuerst haben sie gesagt, der eine Zug sei vom Blitz getroffen worden und stehengeblieben, deshalb sei der andere hineingerast. Was und wie es genau war, ist nicht mein Problem. Naja, es ist ein nationales Problem hier, wird viel diskutiert, das ist toll. Ich hatte Glück auf der Reise nach Shanghai und wieder zurück. Greg auch. Chen Xiaoyings Züge sind auch nicht stehengeblieben, oder doch einer? Sie war viel unterwegs.

She Cai, Maia, Yang Jinsong

Meine Zähne sind repariert. Gestern war ich bei Guo Zifu, meinem alten Chef bei Renmin Huabao, China Pictorial, China im Bild. Greg und ich haben kurz darüber gesprochen, dass man was schreiben könnte, über die neuen Züge, er ist ja bei Bloomberg. Financial News. Gestern war ein Artikel in der Financial Times über die neuesten Verspätungen zwischen Shanghai und Beijing vom Montag, über die Reaktionen und Diskussionen in China – relativ viel Offenheit, viel Diskussion zu bemerken über die Züge und über Lebensmittelskandale. Die japanischen Shinkansen Bullet Trains verkehren seit 47 Jahren, ohne einen einzigen tödlichen Unfall.

Die Hochgeschwindigkeitszüge in China heißen Harmonie, Hexie. Das große Schlagwort des amtierenden farblosen Vorsitzenden. Harmonische Gesellschaft, Entwicklung, blabla. Im Gegensatz dazu heißt Shinkansen einfach neue Hauptlinie. Der staatliche Rundfunk heißt NHK. Eine japanische Abkürzung. In China wollte man international klingen, mit CCTV. Das war aber schon die englische Abkürzung für Überwachungskameras. Hexie hao heißen die Züge. Hao ist Nummer. Nianhao bedeutet Regierungsdevise, wörtlich Jahresnummer. Jeder Kaiser hatte eine Regierungsdevise, das war dann auch sein Name. Das X klingt eher so wie auf Griechisch, wisst Ihr eh.

Basler Zeitung – Dienstag, 26. Juli 2011

Der Besuch im Büro bei China im Bild war sehr nett. Ein paar von den Frauen kennen mich noch, von den Redaktionsreisen. Nach Qufu zum Beispiel, Konfuziusgrab, Konfuziusstadt, und Weifang und Rizhao und andere Städte in Shandong. Damals war auch ein Unfall auf einer Bahnstrecke in Shandong, die gerade für Hochgeschwindigkeitszüge ausgebaut wurde. Ein paar Tage nachdem wir die Stelle passiert hatten.

In Beijing ist man näher an den Institutionen der Zentrale, das hat Vor- und Nachteile. In Shanghai funktioniert die U-Bahn ein bisschen besser, obwohl sie auch ganz neu ist, ganz neu ausgebaut, und überhaupt ingesamt gibt es die U-Bahn in Shanghai erst seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Wann genau? Weiß ich nicht mehr. In Beijing fressen sich weiterhin breite Schneisen durch die Innenstadt, für die U-Bahn.

Heute habe ich Stephanie Thiedig getroffen, die Pekinger Herausgeberin von dem Buch Culturescapes China. Im Bookworm. Alex Pearson lässt dich ganz lieb grüßen, Jackie. Am Abend Kino, irgendein neuer Film, hier in der Nähe. Morgen treffe ich Jutta Lietsch noch einmal.

Lao Na hiess der Film, von Liu Hao. Nicht schlecht. Ein alter Mann, mit Familie und alter Flamme. Jiuxianqiao-Gegend, Beijing. Wie geht es Euch? Sorry, wollte mich schon früher melden. In Shanghai haben sie gratis Postkarten, bei Maos alter Wohnung. Greg wohnt in der Nähe, deshalb sind wir da auch hinein, es ist gratis. Naja. Es hat dann geregnet, und die Postkarten hab ich mir mit Zeitungen zusammen über den Kopf gehalten, glaub ich.

一条回应 to “2011-07”

  1. 中国大好き Says:

    […] Sorry, didn’t write a lot these days. We have been staying in China four weeks now, and we&#82… […]

留下评论

这个站点使用 Akismet 来减少垃圾评论。了解你的评论数据如何被处理