REDEN, VON VIELEN – 聲援沙地阿拉伯被判死刑的詩人法雅德
Hauptsache, es wird geredet. Über Ashraf Fayadh und das Todesurteil über ihn. Die Schande. Auch ein arges Wort. Shame. Starker Roman von Salman Rushdie, auch wenn er damals verrissen wurde. Früh, gleich nach Midnight’s Children. Verurteilt wegen Glaubensabfall. Stinkt nach Öl. Vor ein paar Tagen war eine schöne Lesung hier in Wien. Für viele Frauen und Männer, die Gedichte geschrieben und sich zu Wort gemeldet haben. Sollte es öfter geben. Die Bedrohung ist leider die ganze Zeit da. An vielen Orten.
Zugleich entlarven sich die ach so Christlch-Sozialen selbst. “Der Nächstenliebe Grenzen setzen”. Unter diesem Schild, oder war es ein Transparent? Da sind sie alle gestanden. Der Außenminister. Die Innenministerin. Der Präsidentschaftskandidat. Zu wünschen ist ihnen ein Ergebnis bei der nächsten Wahl wie bei der letzten, der Wahl in Wien im Oktober 2015.
Im Österreichischen Konsulat in Kairo, oder im Außenministerium wird irgend jemand entschieden haben, Omar Hazed kein Schengen-Visum zu gewähren. Über den Dichter Omar Hazed ist in letzter Zeit auch schon öfters berichtet worden. Leider konnte er nicht ausreisen, gestern oder vorgestern. Das ist auch Ai Weiwei passiert, damals 2011. Dann wurde er verschwunden, wie es so schön heißt. 被失踪了。He was disappeared. Für eine Zeit. Oder wie sagt man auf Deutsch? Fünf Buchhändler und Buchhandelsangestellte wurden kassiert. Alle aus Hongkong. Von der Staaatssicherheit. Der Chinesischen.
Liao Yiwu hat darüber geschrieben, dass auch er gewarnt wurde, im Jahr 2011. Von der Staatssicherheit. Die war alarmiert, durch den Arabischen Frühling. Viele durften nicht ausreisen. Auch wenn sie schon Tickets hatten. Und sogar Visa. Wie auch Liao Yiwu. Ai Weiwei fuhr trotzdem zum Flughafen. Er wollte nach Taiwan, zu einer Ausstellung.
Wir hätten auch ein Gedicht von Liao Yiwu vortragen können bei der Lesung für Ashraf Fayad. Hätte auch gut gepasst. Etwa das Lied für Ilham Tohti, der 2014 in Ürümqi in China zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Fürs Reden, Schreiben, Unterrichten. Für offene Worte. Im Dezember ist es gesungen worden, in Berlin. Das Lied für Ilham Tohti. Ich habe es übersetzt. Ins Englische und ins Deutsche. Auch für ihn gab es große PEN-Aktionen, in New York und anderswo.
Heute wird in Taiwan gewählt. Bei der Lesung für Ashraf Fayadh am Mittwoch in Wien habe ich ein Gedicht von Hung Hung vorgetragen. Über einen jungen Mann, der sich umgebracht hat. Nachdem er gesucht worden war, nach einer Demonstration. Hung Hung hat Erich Fried übersetzt und vorgetragen. “Die Gewalt”. Bei der Besetzung der Legislative, des “Legislative Yuan” vor zwei Jahren. Poesie muss nicht immer absichtlich von Politik sprechen. Hauptsache, es wird geredet.





