Lushan is loaded
with history.
Is love allowed?
Is Buddha allowed?
Is praying allowed?
Is crossing borders
encouraged
or not?
The theatre is full.
Is it just something
in the itinerary?
Are they all getting
the hope,
China will be alright,
people will be free
and so on?
People should have unclear ideas.
And should admit it.
If you have a clear idea
are you going to be happy
are you going to admit it
are you going to be satisfied?
I really don’t know.
When you love someone
you have no idea.
MW October 2023 on Lushan
九江宾馆
九江宾馆真豪华
九江宾馆真繁荣
目前它的真面目
昼夜都在工地中
2023.10.17
LI BAI’S WATERFALL
Once in a while
the loudspeaker stops.
Then you can hear
three thousand feet
the milky way
from the ninth heaven
whatever thing.
Art is not
either or.
Either good or bad,
east or west,
north or south.
Art is
having something else
than either or.
A space to breathe,
to spread wings,
to reflect.
Sometimes to forget.
To air out your spirit.
Like a walk in the mountains.
You need time,
to make an effort.
To be able to grasp
the life in a place,
in a situation.
Something will come.
Art is
to take care.
MW October 2023
A POEM
A poem
opens you
Maybe
leaves you open
to feel the wind
Maybe
you close up
there’s a draft
And you have a cold
Maybe it gets dark
Maybe getting cold
Maybe getting hot
Maybe you’re alone
you don’t feel safe
Maybe
you need it quiet
Maybe you can
open up
later
MW October 2023
一首诗
一首诗
打开你
也许
让你开着
感觉到风
也许
你关上
太凉
你已经感冒
也许快要天黑
也许会冷
也许会热
也许你一个人
感觉不安全
也许
需要安静
也许可以
以后
再打开
2023.10
EIN GEDICHT
Ein Gedicht
macht dich auf.
Ein Gedicht lässt dich vielleicht
auch offen stehen.
Du spürst den Wind.
Vielleicht machst du zu
weil es zieht.
Du bist schon verkühlt.
Vielleicht wird es dunkel.
Vielleicht wird es kalt.
Vielleicht wird es heiß.
Vielleicht bist du allein,
fühlst dich nicht sicher.
Jesus, Petrus, Johannes, Magda, Maria und so weiter und so weiter waren Juden. Jeder weiss, was Juden passiert ist. Nicht vor 2000 Jahren. Jeder weiss es. Da gibts nichts zu glauben, oder? Andererseits Gottesdienst feiern beten und singen ist besser als nur Nachrichten hoeren, ob dus glaubst oder nicht. Aber wieder andererseits im Standard steht auf derstandard.at Frau Koestinger will Oesterreich aufmachen. Fuer deutsche Urlauber. Vor einer Woche hat sie noch oeffentliche Gaerten in Wien fest verschlossen gehalten, also bis nach Ostern. Diesselbe Frau. Oh Gott.
Der offene Brief von der Sprachkunst ist sehr gut. Gestern hab ich ihn gelesen und gedacht, jetzt möcht ich doch etwas schreiben. Vorgestern hab ich mir die Rede das erste Mal herausgesucht, angeschaut, angehört. Sehr, sehr sehr gut. Sehr, sehr wichtig. Selten. Nicht feig, wie er selbst sagt. Das ist in Österreich schon viel.
Er wollte nicht reden, das glaube ich ihm. Weiß nicht, wer das auswählt. Aber wenn er redet, sagt er, macht er es sich nicht einfach. Das glaub ich ihm auch. Österreich hat ein unheilvolles Bedürfnis nach Harmonie. Klingt mir selbst zu pathetisch, wenn ich das sage. Oder ist es auch Kalkül? Es ist vielleicht beides. Sag etwas Positives. Etwas Konstruktives, Aufbauendes. Das hat Köhlmeier dann im Interview auf ORF2 gemacht. Ich glaube schon, dass er glaubt, was er sagt. Er will es tun. Er will Herrn Schrecken beim Wort nehmen. Natürlich, das sollten wir alle, Politiker beim Wort nehmen.
Wenn du es ernst meinst, bin ich bei dir. Sagt Köhlmeier. Ich will dir erst einmal vertrauen, sagt er. Wenn du sagst, die Partei muss sich ändern. Soll ich mir jetzt die Rede von Herrn Schrecken bei diesem Deutschnationalen Ball heraussuchen? Ich mag keine Videos. Ich mag auch keine Podcasts. Youtube ist etwas Tolles, auch etwas Demokratisches, aber ich mag es nicht. Ich mag Musik auf Platten. Kassetten. Filme im Kino. Reden live, ab und zu. Trete gern selber auf. Genommen werden, ausgewählt werden. Wer hat Köhlmeier ausgewählt? Danke! Tausend Dank! Ich könnte nicht sagen, ich vertraue Herrn Schrecken. Ist das eine Schwäche von Köhlmeier, wenn er sagt, dass er vertrauen will? Vielleicht nicht. Es ist nur im Interview. Die Rede war und ist sehr, sehr, sehr wichtig.
Bei Youtube kommt man vom Hundersten ins Tausendste, auch wenn man sagt, Herrn Schrecken hör ich mir sicher nicht freiwillig an. Aber gleich neben der Köhlmeier-Rede ist die von Arik Brauer. Auch schön. Auch sehr persönlich. Wenn er sich erinnert, an das Kriegsende in Wien. Am Flötzersteig. Hinauf zum Steinhof. Schrebergärten, wo sich Arik Brauer versteckt hat. Als sechzehnjähriger Jude. Noch ein Kind, vom Aussehen und von der Stimme. Ein schöner Sopran, sagt er. Sehr, sehr sympathisch. Das ist Österreich. Wien. Diese Sprache. Jüdisch gefärbtes Wienerisch. Selten. Sehr sehr kostbar, unsere Sprache. Es tut weh. Das Erinnern. Es ist sehr schön. Auch dass er gleich sagt, die meisten Leute haben sich nicht befreit gefühlt. Die Frauen. Die Leute in den Trümmern.
Die Demokratie. Ein zartes Pflänzchen. Man passt auf die anderen auf. In Europa. In der EU. Die Ironie, mit der er das sagt, ist auch sehr schön.
Die Einwanderung, sagt er, sei schuld. Am Rechtsruck. Die Einwanderung aus arabischen Ländern, wo so viele Leute die Juden zurück ins Meer werfen wollen. Da fühlt er sich bedroht. Sagt er. Von der Einwanderung. Die Einwanderung sei schuld am Rechtsruck, auch in Polen, Ungarn und so weiter. Das sagt er dann im Interview. Und Ex-Bundespräsident Ernst Fischer sitzt konsterniert dabei. Fischer war Flüchtling, im Zweiten Weltkrieg. Es tut weh. Die Kameras zeigen, wie die Politiker schauen. Das ist sehr gut.
Arik Brauer wird ganz besonders geliebt und bejubelt. Auch von der Regierung. Und Arik Brauer verbeugt sich mehrmals und schüttelt Herrn Schrecken freudig die Hand.
Welche Einwanderung? Es gibt nach wie vor keine Araber in Polen. Oder in Ungarn.
Welche Einwanderung? In Polen gibt es viele ukrainische Gastarbeiter. Stalin hat ja die Ukraine und Polen nach Westen verschoben. Also dort, wo die ukrainischen Gastarbeitern teilweise herkommen, war vorher Polen.
Wandern die Gastarbeiter ein? Manche, wenn sie können. Glaube ich.
Noch einmal, es gibt keine Einwanderung aus arabischen Ländern in Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei. Überhaupt keine. Vielleicht ein paar ganz wenige SyrerInnen, die es doch irgendwie geschaftt haben. Arbeit. Heirat. Wenige. In Polen ganz sicher noch viel weniger als in Ungarn. Geographie.
Warum sagt Arik Brauer so einen Blödsinn?
Soll ich es analysieren? Warum fallen die Leute auf Schrecken herein?
Es ist alles sehr kompliziert. Sagte Sinowatz, sagt Arik Brauer. In der Demokratie, in Europa. Das ist ja das, was so weh tut. Dass er so gut redet. Bis auf den Blödsinn, bis auf den Schrecken.
Jetzt könnte ich aufhören. Warum fällt jemand auf Schrecken herein?
Moslems gibt es mehr als früher. Muslime. In Österreich. Türken. Tschetschenen. Innen. Frauen. Frauen, Männer, Kinder. Viel mehr Muslime als Juden. Dass es beides gibt, Muslime und Juden, in Österreich, ist sehr, sehr wichtig. Musliminnen, Jüdinnen. Identität. Gehört zu uns, seit über hundert Jahren. Seit ewig. Seit immer. Österreich ist Europa.
Unlängst war im Standard ein Kommentar, der an das Arabische im Römischen Reich erinnert hat. Einige Kaiser, aus Syrien und so weiter. Lukian. Etwas bei Lukian. Europa gabs nie ohne Araber.
Harmonie. Hab ich jetzt auch Harmoniebedürfnis?
Moschee und Kasino. Eines meiner besten Gedichte. Chinesisch, ursprünglich. Geschrieben in Malaysia. Handelt auch von Singapur. Da gibt es Fotos. Wie ich Moslem spiele. Sozusagen. Es war sehr schön.
Jetzt hab ich doch sehr viel geschrieben. Kein Gedicht. Einmal. Friede sei mit Euch, mit uns. Amen.
he is very very limited
he is very very limited
he is very very limited
he is very very limited
we are very very limited
MW January 2017
I AM NOT HAPPY!
I am not happy!
my son’s very eloquent
we aren’t happy!
says a man at the bar
otherwise we’d be at home
we aren’t happy
except Austria’s leading
in downhill or slalom
then we are happy
some of us
anyway
for a short while
January 2017
GERDA
where is italy?
where is the moon?
where is feldkirchen in kärnten?
am i going to see you
on the other side
of the moon?
please please please
please please please
please please please
wake up and tell me
you’ ll be alright
MW January 2017
KLAGE
so eine große
so eine schöne
so eine großzügige Frau
so eine große Lehrerin
so viel Geduld
so viel Liebe
so offen
für Neues
so ernsthaft
so warm
so eine große
so eine gute
so ein großer Mensch
sie sieht so jugendlich aus
MW Januar 2017
她去了
他们嘻嘻哈哈
他们嘻嘻哈哈
他们嘻嘻哈哈
他们嘻嘻哈哈
他们都不知道
不是他们的错
2017/1
SCHÖNE TIERE
tiere sind wir, schön wie die tiere
bäume sind wir, schön wie das licht
hänge sind wir, stark wie der wind
tiere sind wir, froh wie die tiere
tiere sind wir, erbärmliche tiere
ein kreuz auf dem dach
ein haus des gebets
wächst das rettende auch?
MW Januar 2017
ICH BIN NICHT GLÜCKLICH!
ich bin nicht glücklich!
mein sohn schreit sehr deutlich.
wir sind auch nicht glücklich!
sagt ein mann an der bar,
sonst wären wir zuhause!
wir sind alle nicht glücklich
außer beim slalom
führt österreich
dann sind wir glücklich
jedenfalls manche
jedenfalls irgendwer
für eine zeit
MW Januar 2017
ZUGFAHRT, NACH ANTONIO FIAN
lehrer:
nächster halt!
schüler:
knittelfeld!
lehrer:
nächster halt!
schüler:
knittelfeld!
lehrer:
knittelfeld
hat sein gutes gehabt
he is not here
for he is risen
he’s not here with us
with our eggs
in our nests
with our bunnies
maybe he is
in idomeni
somewhere on the road
let’s make austria strong
say the people
who seal the borders