Seit meine Frau die Zahnpasta
in einer Flasche hat
dort auf dem Waschbecken
hab ich schon oft
die Zahnpasta
als flüssige Seife verwendet.
Später hab ichs mir
extra vorgesagt,
links ist die Zahnpasta,
rechts ist die flüssige Seife,
rechts, rechts!
Am Ende hab ich
mir die Hände gewaschen
und auf die Zahnbürste
die flüssige Seife geschmiert.
Der Mann in mittleren Jahren
der gegen Abend
auf dem Parkplatz unterm Baum
den Bauch herausstreckt
sich breitbeinig hinstellt
seinen Schwanz herausholt –
Ich kenn ihn nicht
kann doch nicht vermeiden
noch ein paarmal hinzuschauen.
Er hat die Haltung
zum Urinieren
aber es kommt nichts.
Sein Ausdruck
als ob er nachdenkt
sich erinnert
auf etwas wartet
aber nicht
wie beim Urinieren.
Die Augen schauen
ins Abendlicht.
Leute gehen hin und her
das worauf er wartet
das kommt nicht daher.
Er tut so als ob.
Diese Haltung zum Leben
zur Peinlichkeit
ich glaub wir sind alle recht ähnlich.
Der Mann in mittleren Jahren
der auf dem kleinen Platz
Zigaretten herausholt
eine zwischen den Fingern hält
und sich umschaut
in jede Richtung.
Alle gehen schnell vorbei,
die meisten mit Mundschutz.
Er schaut gewichtig
noch einmal in die Runde.
Kurz bevor
ich an ihm vorbeikomm,
nehm ich meinen Mundschutz herunter,
hol extra mein Feuerzeug heraus,
zünd mir eine an,
geh ganz gemütlich.
Aber obwohl unsere Schultern
einander fast streifen,
macht er nicht den Mund auf
und fragt mich
um Feuer.
Im Traum
denk ich, Zeit zum Aufstehen!
Streck mich ein bisschen,
will mich aufsetzen.
Auf einmal kommt Frau Tian herein,
zeigt aus dem Fenster,
sagt, was ist los mit der Welt?
Kurz nach 2
und alles dunkel.
Im Traum
schau ich aus dem Fenster,
wirklich ganz finster,
also
schlaf ich
einfach weiter.
Junger Mann
in schwarzer Daunenjacke,
Papierbecher in der Hand,
steht an der Ecke, starrt vor sich hin.
In dem Moment als ich vorbeikomm,
hebt er den Kopf und schaut mich an.
Komm nicht dazu,
seinem Blick auszuweichen,
so hat er wahrscheinlich
ganz klar bemerkt,
was ich gedacht hab:
“Mann, kommt aus Osteuropa,
stark und kräftig,
kniet gleich nieder und bettelt.”
Das Cover ist abgenutzt,
die Seiten vergilbt.
Ich habs vor zehn Jahren in die Hand bekommen,
aber nie richtig ernsthaft
auch nur einen Abschnitt gelesen,
obwohls meine Jugend repräsentiert.
He, du Nobelpreisträger,
mit Zigarette und Gitarre,
lieber Herr Dylan,
bitte hören Sie zu:
Ich verkaufe Sie, aber das heißt nicht,
dass meine Welt zusammenbricht.
Ich hör noch Rock’n’roll,
alle möglichen Arten,
obwohl nicht mehr live in der Bar oder auf einem Festival.
Aber ich glaub –
ich hab Ihr Buch schon verstanden.
Unzähligen Trivialitäten und Problemen ins Auge schauen,
das ist ja auch Rock’n’roll.
Außerdem bin ich 8x oder mehr
umgezogen, in Shanghai allein.
Also schon länger ein rolling stone.
Kinder möchten sich kümmern, dann ist niemand mehr da, heißt es bei Konfuzius.
Mama, nach so vielen Jahren,
können wir uns endlich versöhnen,
einander lieb haben.
Mit 40 Mutterliebe genießen ist auch nicht zu spät.
Draußen kracht es, schon wieder Neujahr.
Lass uns aus dem Haus gehen,
lass uns umherstreifen,
umherstreifen und nah beisammen bleiben,
verbunden in Leben und Tod.
Mama, ich hab schon Angst, Du gehst fort, eines Tages.
Du bist der einzige Mensch auf der Welt,
der weiß, wie ich empfangen worden,
wie ich auf die Welt gekommen bin,
die ersten schlimmen Sachen überlebt hab.
Heute, Mama,
seh ich in der Früh, wie Du aufwachst,
am Abend ess ich was du kochst, obwohls nicht gut schmeckt.
Du stellst meine Unterhosen aus am Balkon,
die sammle ich sonst die ganze Woche
und wasch sie am Sonntag.
Aber Du findest sie immer früher
in einem Eck von meinem Bett.
Dann wäscht Du sie mit der schmutzigen Jacke,
die ich ein paar Monate angehabt hab.
Ich kauf Dir einen Buddha mit dickem Bauch,
er bringt Dir vielleicht ein friedliches Herz.
Ich kauf Dir Mittel für Herz und Kopf,
dann kannst Du besser schlafen als früher.
Ich kauf Dir mit Melanzani gefülltes Huhn,
und zwei lebende Hasen, um die kannst Du Dich sorgen.
Ich kauf Dir einen kleinen modischen Spiegel,
Du entdeckst mit ihm drei kleine Wimmerl am Mund.
Sehr oft keifst Du noch unerbittlich,
aber Mama, ich bin schon zufrieden.
Weil Du jetzt froh sein kannst,
zauber ich auf einmal drei Weihrauchschalen herbei,
für die Guanyin mit tausend Augen und Armen,
die einzige Göttin, die Du gut kennst.
Ich will, dass Deine Wünsche weit aufsteigen können.
Ich will, dass Du merkst,
Glück ist, wenn Leute zusammenhalten
ohne Fremdheit dazwischen.
Ich bring Dich ins Gasthaus, ins Restaurant,
Du kriegst jeden Tee, isst nur, was Dich freut.
Mama, wir haben die dreifache Sichuan-Suppe gelöffelt,
was kann uns noch fehlen?
Sie haben Gräber gesprengt,
der kleine Schneider
hat einen kleinen Stein
an die Schläfe bekommen.
Er war im Spital,
über zehn Jahre später
schreibt er mir auf WeChat.
Sie haben etwas Neues,
nicht mehr Dynamit wie im Bergbau.
Die Bäume dort oben
haben seine Hosen an,
liegen im Sarg.
Hab gehört, er sei reich geworden,
er macht seit Jahren Live-Videos,
dabei steht er vor einem Schornstein,
redet mit Händen und Füßen,
lässt sein Publikum raten
welche Art von Hose
er dem Rauchfang anzieht.
Beim Essen in Hohhot,
am Nachbartisch sind Leute aus Henan.
Ich versteh eher nicht was sie reden,
aber sie regen sich gar nicht auf.
Fast zwei Wochen nach der grossen Überschwemmung
wird mein Herz zum ersten Mal ruhig.
In der ersten Lebenshälfte
steigt das Wasser an,
die Flut steht jeden Tag höher,
du siehst dich mit fallenden Blüten im Spiegel,
von fahrenden Schiffen
fühlst du dich gezogen.
In der hinteren Lebenshälfte
geht das Wasser täglich zurück,
die Flut steht jeden Tag weniger hoch,
die Knochen, die Steine, aufrichtige Worte
werden wie Pflastersteine
nacheinander recht deutlich.
[In einem Kreis aus weißen Blüten in grauer Asche auf der Straße steht eine kleine Metalltonne. Darin werden Zettel verbrannt. Eine Menschenmenge sitzt auf der Straße und skandiert.]
Nieder mit der Militärdiktatur!
Protest! Protest!
Streik! Streik!
Revolution!
Die Revolution wird siegen!
Gerechtigkeit und Freiheit müssen gewinnen,
in unserem Land, in unserer Nation.
Wir sehen, wie sie unsere Nationalhymne auf die Guillotine zerren.
Ihre Ansage, die Zeit der Sandalen sei zu Ende,
kommt in die Öffentlichkeit
wie ein gebrauchtes Kondom aus einem Bordell.
Wütend wie das Feuer der Hölle,
schreit der Oger Alawaka Drohungen
und zeigt seine schrecklichen Krallen!
Aber er wird auf seiner Brust liegen,
zu Füßen von Dharma und Sila.
Das ist der Weg der Wahrheit.
Weil sie ihre Würde als Menschen
nicht gegen eine Mundvoll Reis eintauschen,
haben sie Widerstand geleistet, haben ausgehalten,
sind zusammengefallen und umgefallen.
Die Revolution wird nicht im Fernsehen übertragen!
Die neue Nationalhymne kommt als Death-Metal-Version heraus. Kondomfirmen nehmen keine Kundenanrufe mehr entgegen.
Möge ich verlieren, möge die Wahrheit siegen!
Möge ich verlieren, möge die Wahrheit siegen!
Möge ich verlieren, möge die Wahrheit siegen!
Wenn die Bastarde verlieren und um Gnade flehen,
indem sie unsere Eier umfassen,
werden wir ihnen ins Gesicht pissen.
Wir schlagen nicht auf Töpfe und Pfannen,
weil es lustig ist.
Wir haben keine Waffen.
Wir haben höchstens Töpfe und Pfannen.
Wir haben keine Macht.
Wir haben nur Töpfe und Pfannen.
Haut auf die Töpfe! Schlagt die Pfannen!
Haut drauf! Haut drauf! Das ist unsere Revolution!
Haut drauf! Haut drauf! Das ist der Weg zu unserem Ziel!
Haut drauf! Haut drauf!
Haut drauf! Haut drauf!
Eines Tages werde ich Sternen-Bumen streuen, auf das Grab meiner kleinen Schwester.
Diesen Sommer können wir die Hunde nicht wieder tollwütig werden lassen.
Diesen Sommer wird jede Blume knospen und wundervoll aufgehen.
Diesen Sommer werden die Fahnen des Volkes im Wind flattern und triumphieren.
In meiner Jugend gab es nur einen Min Ko Naing.
Jetzt ist jeder junge Mensch Min Ko Naing.
Schützt alle Min Ko Naings!
Schart euch um alle Min Ko Naings!
Jedesmal, wenn ein schlechter Samen auf einer Bühne aufgeht,
versinkt die ganze Welt im Chaos.
Sie wird krank, ihr Körper brennt vor Hass.
Ich bin krank und nehme eine zehn Jahre alte bittere Medizin.
Aber ich bleibe krank. Im Leben in dieser Welt werden wir alle krank.
Wir können uns nur selbst kurieren, haben keine Zeit, angefressen zu sein. Wenn wir am Esstisch Platz nehmen, schwärmen die Heuschrecken wieder herein.
Wie kannst du arbeiten gehen, wenn alle protestieren?
Wie kannst du das mit deinem Gewissen vereinbaren?
Wirst du ok sein, wenn sie auf deine Familie spucken?
Kannst du glücklich sein, wenn deine Kinder die Stiefel von Min Aung Hlaing lecken, während seine eigenen Kinder stinken vor Geld?
Kannst du sagen, “gut gemacht”, wenn deine Enkel kaum überleben, während Min Aung Hlaings Enkelin im Ausland studiert?
Kannst du in Frieden zur Arbeit gehen, wenn dich die Unterdrücker mit ihren Gewehren wie eine Kuh behandeln?
Kannst du froh ins Büro gehen?
Kannst du froh ins Büro gehen?
Jeden Morgen, wenn Papa und Mama zur Arbeit gehen,
schämen wir uns, meine Schwester und ich.
Wir möchten nicht für unsere Zukunft fürchten.
Papa, bleib daheim. Mama, geh nicht ins Büro.
Bleibt zuhause für unser Land und für uns.
Lasst uns euch danken, dass ihr uns aufgezogen habt, indem wir uns den Protesten anschließen.
Lasst uns den Garten unserer Zukunft bestellen.
Zu viele Blätter sind zu früh abgefallen!
Wir werden eure Barbarei im Namen der Wahrheit zerstreuen!
Die Blumen des Winters werden auf euch losgehen,
die Wasser des Monsuns werden euch ertränken.
Für eine gerechte Sache opfern wir unser Blut!
Wir lassen niemanden unseren Frühling wegnehmen, nicht einen Fingerbreit.
Ich war eingeladen zum UNESCO-Poesiefestival,
sollte online rezitieren, zur Feier des Welttags der Poesie.
Ich habe abgesagt.
Ich habe geschrieben,
Russland ist doch euer größer Sponsor, nicht wahr?
Meine Antwort auf eure Anfrage
entspricht den Gefühlen der Menschen in Myanmar.
Also scheint es so zu sein,
dass ich an der Revolution des Frühlings teilnehme,
nicht indem ich Gedichte lese,
sondern indem ich ablehne, zu lesen.
Seltsame Sache!
Mögen allen Arbeitsscheuen
ihre Verdienste vermehrt werden,
mögen ihre Gebete in Erfüllung gehen!
Mögen alle, die streiken,
reinen Herzens sein und von allen geliebt werden.
Mögen alle, die daheim bleiben,
von Geistern und Menschen gesegnet werden,
mögen alle, die diesen Boykott mittragen,
die Kraft finden, weiterzumachen!
Der Klang des Marsches unserer Herzen fließt bis in unsere Fingerspitzen!
Der Golf-Taifun ist weder hineingekommen noch weggegangen.
Ihr sollt wissen, wir sind Geister.
Wir sind schon gestorben.
Wenn wir heute wieder sterben,
werden wir euch für immer heimsuchen.
Wir sind Geister, wir sind schon tot!
Heute suche ich den ganzen Tag im Fernseher
und bekomme keine Sender herein.
Wegen der Störgeräusche
klopfen die Nachbarn an meine Tür.
Bratet das Schwein in seinem eigenen Fett!
Bratet die Tür darin!
Der Schweinekerl, den du gesehen hast,
versteckt sich vor der Guillotine!
Du magst davon gehört haben oder nicht,
aber das ist keine akzeptable Entschuldigung.
Weil wir nicht zurück können in die Vergangenheit,
haben die Kinder, die wir nicht bekommen haben,
Waffen ergriffen zu einer Zeit, in der wir nicht leben.
Sie sind gegen Befehle von oben aufgestanden.
Sie haben ihren Sklavengeist
in einen Salzsack gesteckt
und im Fluss ausgelassen.
Gedankenfetzen von Millionen
vereinen sich in einem zitternden
und doch festen Faden.
Ich bin Ma Seint Htet, der vom Berg herunterfällt.
Ich bin U Ko Ni, der am Flughafen steht,
der vergebliche Besuch von Ibrahim Gambari.
Ein EPC-Elektriker hängt tot von einem Strommast.
Und ein Wanderarbeiter …
Die Räder der Hirne in den Bäumen
drehen sich zusammen
in den Ohren in den Schwertern
in den Wänden.
Die Knöchel eines alten Gewandes
werden terrorisiert
und jeden Tag heimgesucht,
übertrieben, als Strategie.
Die Erde auf meinem Gesicht
ist ein Haufen zerbrochener Knochen.
Fünfzig Jahre in einer Kassette aufbewahrt,
ohne Tonband.
Ein trauriges Lied,
das wir sofort nicht mehr singen dürfen.
Niemand wird uns wieder auseinanderbringen!
Wir sind ein einziger Blutkreislauf geworden!
Mach deine Maske zu deiner Fahne,
mach deinen Facebook-Eintrag
zu deinem Ultimatum!
Wo immer du bist,
dort mach deinen Protest!
Heute halten die Mütter ihre Kinder nicht zurück,
wenn sie hinausgehen und Gerechtigkeit verlangen.
Sie reißen ein Stück von ihrem Longyi ab
und binden es um den Arm jedes Kindes,
damit es geschützt sei vor Kugeln und Patronen
Auf den Straßen der Revolution.
Bewegen sich Heldinnen und Helden
in einem roten Schwall.
Wolken türmen sich auf
und darunter zerfällt der Morgen
in eine Revolution.
Das Heulen eines riesigen Tintenfisches,
der durch die Straße bricht,
hallt noch im Himmel über der Stadt.
Auch wenn ihr unsere Handgelenke durchschneidet,
wie ihr nur wollt,
unsere Fäuste werden nicht aufgeben.
(12 Männer zusammen skandieren) :
Der dämonische Enkel, frisch vom Mönchstum, zischt:
Ein Riss im herausgebackenen Teig, ein Sohn, der das Land zerstört!
Der dämonische Enkel, frisch vom Mönchstum, zischt:
Ein Riss im herausgebackenen Teig, ein Sohn, der das Land zerstört!
Zum Gedenken an den Dichter K Za Win, der gegen den Militärputsch protestierte und am 3. März in Monywa in einer friedlichen Demonstration von Soldaten getötet wurde. Möge er in Frieden ruhen. Dichterinnen und Dichter werden überall in Myanmar verhaftet.
Es folgen die Namen von 32 Dichtern und Dichterinnen in der Reihenfolge ihres Auftretens in dem Video.
Back home,
three rounds of drinks,
together we go
to the town bathhouse.
After that we will have
a bowl of mutton soup
like when we were small.
We jump into the bath,
at first we quietly
size up the other,
some places are bigger
some places are smaller
some places are unfamiliar.
Back when we were kids,
we would laugh at each other,
make jokes. Now we pretend
we haven’t seen, so we start talking
all those serious things.
But after the bath we just split,
don’t go for a bowl of mutton soup.
Because we have said
what we have to say.
Mir fällt ein Stein fällt vom Herzen,
ich strahl übers ganze Gesicht.
Mein schlechtes Gewissen ist reduziert,
ich bin voller Glückwünsche.
Ein bisschen fühlt es sich an
wie meine kleine Schwester verheiraten,
meine Tochter verheiraten.
Nur nicht wie
meine Ex-Frau verheiraten.
Meine Mutter hat von klein auf ein gutes Gedächtnis,
müht sich und sorgt sich,
fleißig ihr ganzes Leben.
Aber dann,
eines Tages,
steht sie auf
und kann Traum
und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden,
die beiden sind ineinander verschmolzen.
Es war so:
Sie ist aufgestanden bevor es hell war,
hat sich gewaschen und gekämmt,
fertig angezogen zum Ausgehen,
ihr Gepäck vorbereitet
und sich hingesetzt und gewartet.
Mein Vater fragt was sie vorhat,
sie sagt
mein Sohn kommt gleich mit dem Wagen
mich abholen.
Ich hab nichts davon gewusst.
Aber es ist ein paarmal passiert,
dann frag ich Mama,
ich hol dich ab und wohin fahren wir?
Sie sagt,
du hast es mir nicht gesagt.
Die Familie verhandelt,
wir wollen, dass sie im Spital untersucht wird.
Sie will auf keinen Fall,
niemand kann sie überzeugen.
Wenn keiner mehr da ist
wird sie auf einmal wach,
ihre Augen leuchten,
sie sagt mir ganz deutlich
sie sei Wong Tai Sin, die große Fee Huang,
das dürfe ich nicht weitersagen.
Ich weiß jetzt, sie muss untersucht werden
und bin sicher sie wird sich erholen.
Sie braucht sich in Wirklichkeit
nicht mehr abmühen
und sich um alle kümmern.
Ich glaube, sie versteht gar nicht,
wer diese Fee sein soll.
Sie hat sich nur erinnert,
ihr eigener Familienname ist Huang.
Auch nach so vielen Jahren
bis heute
jedesmal wenn jemand fragt
wieviele Kinder sie habe
zählt sie das zweite
das dritte
und das vierte
die sie abtreiben musste
dazu.
t says I don’t understand what t says he says no, no, no you’re wrong. when he was a t, everything was t. everything was t. he says even though you know what you know he knows he is ready to t, couse you’re making him t like he’s never been teed.
rump says I don’t understand what rump says he says no, no, no you’re wrong. when he was a rump, everything was rump. everything was rump. he says even though you know what you know he knows he is ready to rump, cause you’re making him rump like he’s never been rumped.
rump says he knows what it’s like to be rump. he knows what it is to be rump.
rump says who put all those rumps in your rump? rumps that make you rump like he rumps. and he’s making you rump like you’ve never been rumped.
in 1996
austria voted to join the eu
i was either in china
or in romania
or in between
there was war
in yugoslavia
most of 1994
i taught german
to bosnian refugees
the eu did nothing
to stop the war
they said the economy
would be much better
one common currency
each person benefits
I didn’t believe them
but smallmindedness
there was a hope against smallmindedness
two thirds voted for the eu
yesterday i read in a paper
a chinese paper printed in europe
in bosnia they still hope to join
we know the eu is not perfect
but for bosnia there’s no other way
they say
what did austria do
close the balkan route
keep refugees out
some people say
austria encouraged them
to split up yugoslavia
in 1990
anyway is there another way
against orban
in every country or worse
is this a poem
or just thinking out loud
i don’t know
what will change
the eu is still rich
on the whole
it was a project
to help poorer countries
i don’t know if that’s true
fuck the tories
fuck thatcher
let it all unravel
i don’t know
i guess no-one knows
somehow europe
should stand together
somehow we say we
hope for each other
bosnia
greece
latvia
portugal
everyone scraping
hope 4 our children
europe
asia
africa
world
people are slow here
says our guide
you have to get used to them
then it’s dark in a jump
and the moon climbs very fast
to her highest position
guess she is happy
to serve Chinese tour groups
so these few years
she runs faster and faster
January 2016
SLEEPING PALACE
actually the palace is very still
tourists stream in and out
serious people stay in their pictures
the palace is sleeping
in history
Bangkok, January 2016
IN THE EMPORIUM OF PRECIOUS STONES
In the emporium of precious stones
there is a smoking room,
looks a bit like a prison.
Men who need separation
quietly gather,
with their heavy hearts
just for a short spell;
then go on buying things.
January 2016
TRANSVESTITES IN THAILAND
“Some are half-demon,
half-demon, half human.”
I am sure our guide is a man.
He is open-minded, just like his country.
“We in China this, China that …”
I wish his China was a real country.
MW January 2016
VACATION
Let us go diving into the deep.
Last year in August
someone in Tianjin
said one thousand people had died.
He was put in jail.
Let us go diving.
Elections this year in Taiwan,
first female president.
Let’s go now, let’s go.
These few days
someone gave an interview
voice of freedom or something.
Said the city he lived in
was not free,
autonomous region was not autonomous.
Let us go diving now.
He got fourteen years.
He wasn’t the first.
Let’s go now, go.
There’ll be other things
planned for the afternoon.
January 2016
SHE HAS TO BE PERFECT
In Singapore
we have a new guide.
Her name means “swallow”.
She explains about their laws.
Sounds a bit like Thailand
talks about Buddhism.
“You have to be careful,
you can’t just sit down anywhere.”
We get in very late
but we still call a reading.
Across the street from the hotel
you can sit outside,
you can even smoke.
Long as you don’t toss the butt.
When you order a beer,
one bottle per person may be too much.
Where is the moon?
In Singapore
she obeys the law to the letter,
otherwise they beat her behind.
She steps out of the clouds
in her most perfect poise.
January 2016
POETRY READING IS GOOD
Poetry Reading’s good,
Poetry Reading’s good.
In our New Poetry Canon, people’s dignity is high.
System clique’s in the dregs,
state-sanctioned writers scurry with their tails between their legs!
January 2016 (to the tune of Socialism Is Good)
MOSQUE & CASINO
Mosque and casino
both have Adam and Eve.
The casino in Singapore
at the Botanical Garden
greets you with Dali and with Botero.
Botero’s sculptures Adam and Eve
at the gate of the casino.
What would the artist think of this sight?
Art is a rather ambivalent thing.
Poetry makes you a better person?
The mosque in Malaysia’s government district
is a sight to behold.
I am folding my hands.
An old lady asks me if I am a Muslim.
I just bow and keep silent,
so she lets me go in
and helps me taking pictures.
She sees I don’t know how to pray
so she gives me a folder and tries to explain.
There’ll be prayer time in forty minutes.
Men at the bottom, women up there.
She hopes I can make it.
The folder says
Adam and Eve were also Muslims.
Adam was the first Prophet.
The Mosque has Quran editions in English.
I flip through a section.
Allah bestows many signs on mankind.
Sleep is also a sign,
along with creation
and languages and different colours.
We haven’t had enough sleep on this trip.
Soaring up with my eyes,
I think being a Muslim is good.
I know why it’s forbidden to make any idols.
Half an hour later we are drinking beer.
I am still a believer
in beauty in art.
Poetry and art are signs of Allah.
January 2016
HEROES’ MONUMENT OF MALAYSIA
Was it a glorious thing when they died?
Did they go to war
for peace and freedom?
In World War I
In World War II
In civil war
they hardly had any choice.
In 1966
Malaysia’s prime minister had them erected
a park of monuments.
They already had one from World War I.
With names from Europe, also from India.
Probably officers.
To make this park for all those who died,
all those who gave their lives in the wars.
In 1966.
I was born in that year.
Maybe this monument
was a good idea.
January 2016
COMING BACK FROM ABROAD, LADEN WITH TREASURE
Coming back from abroad, laden with treasure.
Thanks everybody!
Thanks to Rong Bin,
to Niu Yihe, to 3A.
Thank you, Li Zhenyu.
You said my diarrhoea
was as fast as my poetry.
Thank you, Benben.
You made me eat Durian.
Thank you, Jun Er.
You bought me beer.
Thank you, Xiang Lianzi,
you offered me coffee.
Let’s all thank Jiang Tao
helping us to get back on the bus.
Thank you, Gao Ge
you helped me smuggle pillows.
Thank you, An Qi,
you helped me buy a mattress.
Thank you, Ru Ye,
we slept in one bed,
you recited erotic poetry for me.
Thank you, Xing Hao.
You sang praise to my body hair.
Thanks everyone for beautiful poetry.
Let’s say thanks to our guides,
A Fu and A Ping, Ms. Yan, Ms. Chen –
and on our last day
Mr. Chen, who had studied in Canada.
They taught us how to speak,
how to say thank you.
Kap kun ka – your credit card is empty.
Dai ni ma kan xi – take your mom to a theatre.
Our guides taught us history
and facts about Chinese minorities.
The Chinese platoon #93
in the Golden Triangle.
The Singapore Church of The Law.
Their story of independence.
The state of Malaysia,
elections and tribes.
Thank you, Yi Sha!
We had so many readings.
We broke every record.
We come back from the south,
laden with treasure.
a group of teenagers
surrounding and beating
a beautiful girl
with fists and feet
with rocks
a country road
in southern france
maybe on sicily
just this one scene
seen on tv
it was in the evening
and I knew it was a movie
I had other things to do
so I could not go on watching
a little sick
all the way sick
abnormally sick
I know what I felt
had nothing to do with the content they showed
but something was kindled inside
I could not pinpoint a reason
I was left hanging
with no place to land
breathe, 呼吸 (hu-xi) 开关 (kai-guan) 外内 (wai-nei) open-close out-in breathe 呼吸 what thing 啥事 (sha shi) what the thing 啥呼吸 (sha huxi) what breathe 啥写作 (sha xiezuo) what writing what make up 傻创作 (sha chuangzuo) 作弄 (zuo nong) 打坐 (da zuo) hit sit 装作 (zhuang zuo)
make believe 装作 make up 装冷 (zhuang leng) you’re cold 装热 (zhuang re) you’re hot 发作 (fazuo) break out listen 聆听 (lingting) 等 (deng) wait
给你看 (gei ni kan)
给你听 (gei ni ting)
给你弄 (gei ni nong)
任你想 (ren ni xiang)
4 u please see please hear do your thing think whatever 打坐 吐纳 (tu-na) hit sit in out breathe
呼吸 old new 啥打坐 啥静坐 (sha jing-zuo) meditation 坐禅 (zuo chan) sit-in
occupy central
佔中
走神 (zou shen)
dichten, offen werden, zu atmen, liegen atmen, stehen atmen, sitzen atmen, gehen laufen, sehen atmen, still atmen, stillen atmen, durst atmen, hören atmen, ohr atem schöpfen atem, ein atem, aus atem, warten atem, kommen atem, hör atem, auf atem, fang atem, ball atem, dich
mind is a most wonderful word
make up, open coming, close breathe in, listen breathe in, out breathe in, lying breathe in, down breathe in, sit breathe in, stand breath in, walk running, see breathe in, still nursing, thirst breathe in, hear breathe in, ear take your breath take your width breathe, in breathe, out breathe, wait breathe, come breathe, stop catch breath run, low catch, throw breathe, curl breathe, up breathe, your breathe, thing breathe, make breathe, make up breathe, open breathe, close breathe, close to breathe, body breathe, fear breathe, pain breathe, make up breathe, clothes breathe, colors breathe, white breathe, contact breathe, spar breath, no breath, words breathe, open breathe, clothes come again come loose come win me make up make shut atem make contact atem remember, atem breathe, 呼吸,开关,外内 open-close out-in breathe, 呼吸 what thing 啥事 what the thing 啥呼吸 what breathe 啥写作 what writing what make up 傻创作,作弄,打坐 hit sit 装作 make believe 装作 make up 装冷 you’re cold 装热 you’re hot 发作 break out listen 聆听, 等 wait